habe ich nun diese recht bescheidene Woche. Aber sie hatte auch ein paar Lichtblicke. Der erste sind meine Zugriffszahlen. Haben wir zusammen doch nun die 10.000 er Marke geknackt. Dafuer erst mal vielen Dank. Ich weiss, das ich nun mal auch ein paar sehr gute Kollegen habe, sowohl hier auf der Insel und in meiner Firma, als auch hier bei Blogspot, das macht die Sache nicht einfacher. Trotzdem scheint immer noch Interesse an mir und meinen Geschicken und Missgeschicken vorhanden zu sein. Vielen Dank, das spornt an, besonders in Zeiten wie diesen.
Aber nun mal chronologisch. Kaum hatte ich das letzte, doch etwas frustbeladene Posting abgeschlossen bekam ich meinen neuen Auftrag. Wieder mal Ananas aus Camden, NJ fuer Toronto, reine Routine. In der bei dieser Ladestelle ueblichen Wartezeit bekam ich die Gelegenheit, mein neues Radio, das mir David freundlicherweise zu einem fairen Preis ueberlassen hatte, in dem Peterbilt auszuprobieren. Dieses Geraet verfuegt ueber einen externen Eingang an der Front in den ich dann mal mein Laptop eingesteckt habe. Wow, das hat was, Filme oder MP3 ueber das Soundsystem im Truck wiederzugeben, besser als ueber die doch recht kleinen Lautsprecher des Computers. So verging die Wartezeit wie im Fluge und ich konnte mich bald auf die 800 km lange Reise nach Cambridge,On machen, wo ich genau eine Stunde vor meinem Termin ankam. Wenn man hier puenktlich ist geht das Abladen auch ziemlich reibungslos von statten. An selber Stelle bekam ich auch wieder den ueblichen Obst- und Gemuesecoktail fuer Moncton. Der Trailer stand schon vorgeladen an der Rampe, leider dauerten die Papiere noch etwas laenger, was mich aber nicht weiter stoerte, konnte ich noch meine Schichtpause beenden und mit fischem Logbuch los. Kaum in Moncton auch wieder puenktlich angekommen bekam ich sofort eine Rampe zugeteilt und man begann zuegig mit dem Abladen, was ich aber nicht mehr mitbekam. denn ich war da schon in der gerade mal einen Kilometer entfernten Werkstatt. Denn nun sollte es an die Reparatur meines Trucks gehen. Wie befuerchtet stellten sich die Probleme jedoch als so zahlreich und gravierend heraus, so das mit einer schnellen Reparatur nicht zu rechnen war. Also bekam ich die Anweisung, einen anderen Truck unserer Firma, dessen Reparatur bereits beendet war in die heimat zu bringen. Meine Begeisterung hielt sich in engen Grenzen, musste ich doch wieder mein ganzes Geroedel umraeumen.
Ich hatte schon gesehen das es sich bei diesem Truck um einen Peterbilt 389 handelte, das klassische Modell. Ein Ami Truck aus dem Bilderbuch. Meine Begeisterung fuer diese Dinger hielt sich immer in Grenzen, aber hier muss ich schwer Abbitte leisten. Das Ding ist der Hammer !!! Ich kann nun nachvollziehen, warum die meisten Fahrer hier diese Modelle bevorzugen. Man kann es schlecht spezifizieren, aber das Gefuel dieses Ding zu fahren ist einfach nur noch geil !!
Auch wenn die fast 3 Meter lange Haube sehr unpraktisch erscheint, wovor mich Robin auch noch mal gewarnt hatte. Danke aber ueberfluessig, bei Ayr Motor Express habe ich solche Langhauber auch bewegt und das ohne Spuren daran zu hinterlassen.
Also habe ich das Teil erstmal schick bei uns vor die Haustuer chauffiert, ersparte mir das doch weitere Umladerei meiner ganzen Sachen erst in meinen PKW und dann in meine Bude. Und ich kann nach dem Freightliner Classic nun auch dieses Modell auf meiner geistigen Liste abhaken. Jetzt fehlen nur noch der Kenworth W 900 l und der Western Star. Das sind Trucks die ich hier wenigstens einmal gefahren haben will.
Dann habe ich das Ding in der Firma abgestellt und mich ins Wochenende verabschiedet. Eine Unterredung mit unserem "Chefdiplomaten" Tracy verlief auch zu meiner Zufriedenheit. Das arme Schwein wird immer dann vorgeschickt wenn ein Fahrer mal richtig sauer ist um diesen zu beruhigen. Und er hatte es nicht leicht mit mir. Aber ich habe festgestellt, das nun alle Beteiligten mit voller Kraft daran arbeiten, diese verfahrene Situation wieder schnell in den Griff zu bekommen. Man hofft, meinen Truck in drei bis vier Tagen wieder einsatzbereit zu haben. Wenn ich will kann ich das abwarten, oder aber zwischenzeitlich mit einer anderen Maschine wieder los. Das haengt jetzt aber auch von den neuen Kollegen Wildcat und Benny ab. Denn wen die Jungs ihre Theoriepruefung bestehen wird einer der beiden wohl mit mir auf Tour gehen. Die Jungs sollen ja nun baldmoeglichst alleine rollen, also bekommen sie jetzt ein aehnliches Training wie ich bei Ayr. Denn mit bestandener Theorie duerfen die Jungs auch schon ans Steuer, allerdings nur dann wenn ein erfahrener Fahrer daneben sitzt. Und als solchen sieht man mich hier mittlerweile. Auch eine Art mir mitzuteilen, wie sehr man meine Arbeit hier schaetzt. Und das stimmt einen doch wieder recht positiv.
Aber vorher ist mal relaxen angesagt. So haben wir heute abend mal schoen zusammengesessen, Suse hat lecker Essen gezaubert und wir haben Bier vernichtet und gekloent. So muss das sein.
Morgen werde ich mal Charlottetown und die Insel unsicher machen, hatte bisher noch kaum Zeit dazu vor lauter Arbeit. Papa Don sagte immer so schoen: " There is time for work and there is time for party". Ich mache halt mal letzteres. Erstens bin ich vor allem auch zum Leben hier und zweitens habe ich mir das auch verdient. Und mit sochen Freunden hier macht das richtig Laune.
Man sieht es geht wieder bergauf. Ich schreibe auch immer so offen auch ueber persoenliche Tiefen, weil die jeder, der so wie ich hierher kommt, auch durchlaufen wird, das ist mal sicher. Vielleicht mag das dann aber auch dem einen oder anderen helfen, damit leichter klarzukommen. Wenn ja, dann hatte das alles auch sein Gutes.