Scenery und Hymne

Dienstag, 30. September 2008

Korrektur und Nachtrag

In meinem Posting "Des detschen liebstes Kind" hatte ich doch glatt einen Fehler eingebaut, wie ich heute aus aktuellem Anlass bemerkt habe. Der Jahresbeitag für die Versicherung meines Wagens betrug nicht 590 cad, wie geschrieben, sondern nur 505 cad. Diese Zahl ist aber bereits Vergangenheit. Denn heute habe die Versicherungspolice für meinen Wagen erneuert. Der Vetrag war ja nur für ein Jahr gültig und stammte auch noch aus New Brunswick. Also habe ich heute kurz mit der Agentur telefoniert, bei der ich diesen Vetrag seinerzeit gemacht habe. Dort bekam ich dann die Adresse eines hiesigen Agenten, den ich dann auch gleich aufgesucht habe. Der arme Teufel hat sich dann eine ganze Stunde mit dem von mir mitgebrachten Papierkram rumgeschlagen. Da darin aber alles haarklein dokumentiert war, was auch nur ansatzweise zu diesem Thema relevant sein könnte, von Beruf bis zur Fahrpraxis in Kanada u n d Deutschland, konnte wir nun ohne viele Worte einen neuen Beitrag aushandeln, der sich nun auf 345 cad beläuft. Das sind nun umgerechnet 230 €/Jahr. Sollte jemand unter meiner Leserschaft in De eine Police finden, in der ein 300 PS V8 zum gleichen Preis finden, dem gebe ich von dem Gesparten freiwillig einen aus, versprochen.

Trotzdem bin ich, wohl mehr aus einer Laune heraus, gerade auf der Suche nach einem 4x4 Geländewagen. Ich habe mich eigentlich auch schon entschieden, nur der Verkauf des Chevy gestaltet sich etwas schwerer, was aber zu erwarten war. Solche Auto stehen hier momentan einfach nicht besonders hoch in der Käufergunst, allerdings habe ich es auch noch nicht richtig probiert. Werde wohl mal bei Canadian Tire die Unsumme von ca. 5 cad investieren und ein "For Sale" erwerben und das in eines der Seitenfenster stellen und meine Telefonnummer draufschreiben. Mal sehen was passiert. Mit dem Händler des neuen Objekts der Begierde habe ich ausgemacht, das er mir den Wagen noch für zwei Wochen zurückhält. Mal sehen was kommt. Sollte ich den Kauf machen, werde ich den armen Teufel von der Versicherung wieder aufsuchen müssen. Vielleicht dauert es ja wieder eine Stunde, wie heute, was aber kein Problem ist, denn der Kaffee dort war hervorragend.

So, das mal in aller Kürze, ein weiteres Posting ist auf dem Weg.

Freitag, 26. September 2008

Was man als Mann zum Leben braucht....

... seien Steaks, Bier und Zigaretten behauptete Achim Reichel im gleichnamigen Lied einstmals. Nun in Wahrheit sind es doch ein paar Dinge mehr. Und nachdem ich schon öfters in diversen Lesermails (Danke für das Feedback !) nach Angebot und Lebenshaltungskosten gefragt wurde, habe ich mal einen kleinen Shopping Guide zusammengestellt, die Ihr nun unten rechts finden könnt. Auf Immobilienmakler habe ich bewußt verzichtet, da dieses Angebot nun mal regional unterschiedlich ist und auch nicht jeder gleich ein Haus mietet oder gar kauft. Aber anhand der genannten Preise kann sich jeder ein ungefähres Bild darüber machen. Komplett wird das aber erst, wenn man hier ist. Trotzdem schon mal viel Spaß beim Stöbern und ein schönes Wochenende wünscht Ramo.

P.S. Trotz aller Suche konnte ich weder Musik- noch Videoclip zu oben genanntem Song finden. Sollte jemand von euch einen solchen Link finden, einfach schicken, wäre sehr dankbar.

Update : Habe das Lied nun doch selbst gefunden. Viel Spass beim anhören.

Steaks Und Bier Und Zigaretten - Achim Reichel

Donnerstag, 25. September 2008

Sentimental Journey

Gestern mußte ich meine Freundin nach sehr schönen Tagen wieder in den Flieger nach Deutschland setzen. Ich bin kein Freund solcher Abschiedszenen deshalb ersparen wir uns alle Einzelheiten. Aber momentan kenne ich eine Menge Leute hier, die momentan Besuch von Angehörigen haben oder kürzlich hatten. All diesen Abschieden sei dieser Clip gewidmet.



Auch das ist ein Phänomen, das zumThema Auswandern dazu gehört.

Samstag, 20. September 2008

Erst gelb dann Grün

So geht es nicht nur an der Ampel sondern auch bei David und mir. Am 31. August sind wir beide mit unserer gelben Leihmaschine wieder los, wieder zu Cavendish Farms. Wegen des am nächsten Tag folgenden Labour Days hatte Michelin seine Produktion heruntergefahren, da wir beide aber trotzdem los wollten, hat Midland uns kurzerhand eine Ladung Pommes aus der konzerneigenen Fabrik besorgt. Es gab nur etwas Verwirrung, denn hieß es noch am Telefon, die Ladung wäre für Maryland, bekamen wir nun Papiere und Trailer für Georgia, genauer gesagt Newnan, einen Vorort von Atlanta.
Der Trailer war aber nur zu einem Viertel voll. Wir wußten aber schon, das wir in einem Kühlhaus in Moncton noch zuladen mussten. Hier bekamen wir nun noch einen zweiten Posten für Jessup, Maryland. Also doch. Nun wollten wir am frühen Montag morgen ( wie gesagt Labour Day) über die US-Grenze und hier hatte ich das erste Mal in über einem Jahr richtiges Pech. Die Zöllner dort hatten im Anbetracht des Feiertages und der Uhrzeit eine Saulaune. Nach der üblichen Pass- und Röntgenkontrolle muß man an dem kleinen Grenzübergang in Callais, Me nachts nochmal in das Gebäude um sich einen Stempel zu holen. Ich also den Zug geparkt und schon mal reinmarschiert, während David noch in seine Uniform schlüpfte. Man sollte meinen, es genüge ein Mann um ein Papier abstempeln zu lassen. Aber kaum im Gebäude angekommen, wurde ich aufgefordert, sofort meinen Kollegen zu bringen. Der war schon auf dem Weg und wurde dann übelst belegt, das er sich auf den Grenzanlagen immer sichtbar zu zeigen hätte, da man mich als den Fahrer ansonsten des Schmuggels bezichtigen könnte. Ja genau, deshalb habe ich auch dem ersten Kontolleur die Frage nach der Anzahl der Insassen wahrheitsgemäss mit zwei Mann beantwortet, er konnte David sehen und ich habe unsere beiden Pässe ausgehändigt. Klarer Fall von Menschenschmuggel, oder ?? Auf alle Fälle hielt es die wasserstoffblonde Wachhabende, eine unattraktive ca. 40 jährige Jungfrau ( und ich rede nicht vom Sternzeichen) für nötig, uns eine halbe Stunde lang zu schikanieren und ihrem einzigen Untergebenen, einen gerade mal 20 Jahre alten Knaben, der sich offenbar erst seit kurzem die Schuhe alleine binden konnte, sinnlose Anweisungen zu geben. Dann tauchte auf einmal der grosse Supervisor auf, fragte was los sei und als er Bescheid wusste beendete er die ganze Aktion mit einem eindringlichen Befehl und wir waren wieder dahin. " Das nächste Mal fahren wir wieder über Houlton, wie früher !" einigten wir beide uns und rauschten von dannen.

Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir am abend in Jessup an. Es war noch Feiertag, entladen würde am Dienstag ab 3 Uhr morgens. All right and good night. Morgens um 3 trafen wir dann Dan, den Leiter des Sicherheitsdienstes unseres Kunden. Er war 20 Jahre bei der Army in Deutschland und tierisch happy, mal wieder Deutsche zu sehen.Also hat er sich richtig reingehängt als es um unsere Betreuung ging. Leider half das nichts, denn offensichtlich hatte man unseren Liefertermin statt auf Dienstag auf Mittwoch gelegt, was bei einem Single Fahrer auch gepasst hätte, wir aber nun zu früh dran waren. Nach ein paar Stunden Geduld und ein paar Schwätzchen mit Dan wurden wir dann am Nachmittag entladen. Midland hatte uns zu diesem Zeitpunkt schon ein Motelzimmer angeboten, was wir dankend ablehnten wir hatten ja Klimaanlage.

Also sind wir gleich weiter in Richtung Georgia. Dort angekommen passierte das bereits erwartete. WEil wir auch hier zu früh dran waren mußten geraume Zeit warten, aber bei 8 cad/Stunde lässt es sich hervoragend Video schauen oder Computer spielen. Da kann man ganz entspannt bleiben. Also sind wir nach dem Abladen am Abend auch ganz entspannt nach Sandy Springs,SC gefahren, wo wir Frank und To schon stehen sahen, ich wusste vorher schon das die beiden vor uns waren. Eine Nachfrage im Büro ergab das es für uns noch keine Ladung gab, wohl aber für die beiden. Aslo habe ich Frank aus dem Bett gehauen und losgeschickt, mich auf seinen Parkplatz gestellt und hingehauen. Ein Paar Stunden später kam ein Anruf aus dem Büro, unser Trailer sei fertig, Also ist David los und ich habe meine Pause erstmal vollgemacht. Der Rest war wieder Routine. Ab nach Bridgewater,NS von dort gleich wieder eine Ladung runter nach Sandy.
Dort kamen wir aber am Sonntag vormittag an, wo dann nichts weiterging. Erst am Montag bekamen wir Ladung in Lexington,SC für, genau, Bridgewater. Danach mussten wir zu Penske nach Greensboro,NC um unserem Stammtruck wiederabzuholen der dort repariert worden war.

Für uns stand klar nach dieser Runde ist Schluss, waren wir nun doch schon elf Tage unterwegs. Das den Midland Leuten beizubiegen war aber noch ein sauberes Stück Arbeit. Die scheinen unsere Arbeit wirklich zu mögen. Letztlich hatten wir das aber dann doch klar und haben dann aus Bridgewater eine Ladung geholt und in unserem Haupthaus in Dieppe,NB abgestellt und mit einem leeren Kühler für, genau, Cavendish ging es nach Hause.

Ich habe mich dann erstmal wieder in eine Pause verabschiedet, denn bei mir stand wieder Besuch an. Dazu mehr in der nächsten Geschichte.

Samstag, 13. September 2008

Des deutschen liebstes Kind...

... sagt man sei das Auto. Nachdem ich nun schon mehrfach gebeten wurde, etwas die Lebenshaltungskosten zu beleuchten ( vielen Dank für das Feedback) habe ich mir aus aktuellem Anlass mal diesen Bereich ausgesucht. Meinem Chevy stand die jährliche Motor Vehicle Inspection bevor. Das ist auch so eine Art TÜV, bei dem sicherheitsrelevante Punkte des Autos inspiziert werden, wenn auch längst nicht so kleinlich wie in Deutschland. Man schaut mal kurz auf Bremsen, Licht, Lenkung, Rahmen und ganz wichtig die Hupe. Danach bekommt man eine Plakette in die Frontscheibe und gut. Diese Inspektion kann man in jeder dafür zugelassenen Werkstatt machen, und das sind hier die meisten, denn es gibt keine separaten Prüfer, sondern man bekommt diese Plakette von einem Mechaniker der Werkstatt, der dazu berechtigt ist.

Die Gebühr dafür betrug in meinem Fall 24 cad hier auf PEI, umgerechnet 16 Euro. Wie teuer war der TÜV nochmal ? Ich habe das verdrängt. Die Werkstatt berechnete für die erforderlichen Reparaturen an Bremsen (2x neu) und Auspuff (ein Segment rausflexen und ein neues einschweissen) insgesamt zwei Arbeitsstunden zu je 48 cad, das kann jeder Anhand des oberen Beispiels leicht selber umrechnen. Hilfreich hierzu ist auch der Währungsrechner in der Infoleiste rechts. Auch die Preise für die Ersatzteile sind in den Augen eines Europäers eher ein Witz, ohne darauf jetzt näher einzugehen. Wer sich mehr dafür interessiert, dem seien die Seiten von Canadian Tire oder Napa Auto Parts empfohlen.

Heute habe ich mein Schiff dann mal wieder richtig vollgetankt, was in diesem speziellen Fall schon ein wenig ins Geld geht, denn bei einem Tankinhalt von ca. 80 Liter (lt. Hersteller 22 Gallonen) und einem derzeitigen Preis von 1,286 cad/Liter (0,86 €) kommt schon was zusammen. Aber in Anbetracht des doch recht moderaten Preises und einer Jahresfahrleistung von knapp 10.000 km stören mich die 16 l/100 km, die die rote Dame benötigt, eher weniger.
Gute Pferde wollen saufen.

Ein weiteres Kapitel sind die Versicherungen. Hier kann ich nur für mich sprechen, denn die Preise der einzelnen Versichrungsgesellschaften sind sehr unterschiedlich und auch die Agenturen, bei denen man den Vertrag letztlich abschließt hat bei der Sache auch mehr Mitspracherecht als ein Vertreter in De. Wer als Trucker hierherkommt sollte ganz einfach bei seinem Arbeitgeber nach einer Agentur fragen. Man wird dann meisst an die verwiesen, über die der der Fuhrpark des Arbeitgebers versichert ist, was einem meist ganz ordentliche Konditionen einbringt. Wer dann noch anhand eines Schreibens seiner dt. Versicherung die letzten fünf Jahre als schadensfrei nachweisen kann bekommt mal gleich einen guten Discount. Ja, und dieses Schreiben sollte auch auf Englisch verfasst sein. Es gibt bedauerlicherweise immer noch Leute, die das nachfragen oder gar bezweifeln. In meinem ganz persönliche Fall beträgt also nun der Jahresbeitrag 590 cad (393 €) bei guten 300 PS und 5,03 Litern Hubraum. Ein bischen Angeben gehört auch dazu, hihi. Ich möchte gar nicht wissen, was dieses Baby in DE kosten würde, nein absolut nicht. Die Steuer bewegte sich um 180 cad/Jahr in New Brunswick soweit ich mich noch erinnere, hier auf PEI muß ich erst im November zahlen, daher habe ich hier noch keinen Betrag.

Was Fahrzeugpreise angeht so empfehle ich Autotrader.ca. Hier kann man regional nach Neu- und Gebrauchtwagenpreise nachschlagen. Aber nicht überascht sein, wenn man zum Beispiel einen neuen VW Golf oder besser noch Jetta ( auf den fahren die Leute hier voll ab) findet, der hier 50 % des Euro-Preises in Dollar kostet. Ein von David und Anja bestaunter Ford Mustang kam bei Vollaustattung ( alles was klingelt und blinkt) , ca. 4 Liter Hubraum und 280 PS auf gerade mal 32.000 cad+Steuer. Was bekommt man in De für 21.000 € ? Nein, sagt oder schreibt es mir bitte nicht, ich würde nur anfangen zu weinen.

Es sei nochmals betont, diese Zahlen und Fakten basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, sind daher ohne Gewähr und auch nicht allgemein gültig. Aber ich denke sie liefern ein gewisses Bild von den Größenordnungen, in denen man sich bewegt. Dies zu bewerten überlasse ich wieder jedem meiner Leser selbst.

Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Eine Leserin hat mich gebeten, mal Aspekte des Lebens hier abseits von Trucking Buissness und Highways zu vertiefen. Diese denke ich habe ich hiermit und auch schon mit früheren Postings getan. Was privatere Fragestellungen angeht behalte ich mir das Recht vor, nur Dinge zu veröffentlichen, die ich selbst und andere Betroffene verantworten können und wollen. Zumal ich über gewisse Dinge gar nicht schreiben kann, da ich hier nun mal alleine lebe. Ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will. Auch bin ich kein professioneller Einwanderungshelfer und dieser Blog kein Leitfaden dazu. Dies ist meine Geschichte, es muß und wird größtenteils nicht Eure sein.

So nun wünsche ich noch ein schönes restliches Wochenende.

Donnerstag, 11. September 2008

Staatliche Verhaltensweisen....

... können unterschiedlicher kaum sein, das merke ich die letzten Tage wieder. Einen schönen Vergleich konnte ich heute erst wieder ziehen, als ich nach meiner Rückkehr von der Tour mein Postfach geleert habe. Noch ein Brief vom Goverment of Canada. Der letzte enthielt ja meinen Steuerscheck. "Wenn die Leute mir noch einen schicken wollen nur zu !" witzelte ich noch zu dem inzwischen eingetroffenen Thomas und öffnete den Umschlag. Tatsächlich, noch ein Scheck. Im Begleitschreiben hieß es dann, das aufgrund der langen Zeit der Bearbeitung Zinsen aufgelaufen waren, die man mir noch vergüten müsse und das hiermit tue. Danke.

Ich kann mich nicht entsinnen, das mir sowas in De mal passiert wäre. Schon der Gedanke, einen Lohnsteuer-Jahresausgleich dort zu machen erfüllt einen mit Entsetzen und heraus kommen dann meist ein Kleckerbetrag. Na egal, Schwamm drüber.

Anderes seltsames Verhalten zeigt sich dieser Tage in den USA. Der Wahlkampf um das Präsidentenamt geht in die letzte entscheidende Runde und heute jähren sich die zugegeben schrecklichen Ereignisse des 11. September. Und während ich langsam der Eindruck gewinne, das viele Amerikaner langsam realisieren, das der letzte Präsident mehr Schaden als Nutzen für das Land gebracht hat, muss man feststellen, wenn man das Wort Terror in den Mund nimmt werden dieselben Leute absolut paranoid. Aber es gibt auch schon humorvolle Anmerkungen dazu. Mein Liebling hierzu ist