Scenery und Hymne

Samstag, 20. September 2008

Erst gelb dann Grün

So geht es nicht nur an der Ampel sondern auch bei David und mir. Am 31. August sind wir beide mit unserer gelben Leihmaschine wieder los, wieder zu Cavendish Farms. Wegen des am nächsten Tag folgenden Labour Days hatte Michelin seine Produktion heruntergefahren, da wir beide aber trotzdem los wollten, hat Midland uns kurzerhand eine Ladung Pommes aus der konzerneigenen Fabrik besorgt. Es gab nur etwas Verwirrung, denn hieß es noch am Telefon, die Ladung wäre für Maryland, bekamen wir nun Papiere und Trailer für Georgia, genauer gesagt Newnan, einen Vorort von Atlanta.
Der Trailer war aber nur zu einem Viertel voll. Wir wußten aber schon, das wir in einem Kühlhaus in Moncton noch zuladen mussten. Hier bekamen wir nun noch einen zweiten Posten für Jessup, Maryland. Also doch. Nun wollten wir am frühen Montag morgen ( wie gesagt Labour Day) über die US-Grenze und hier hatte ich das erste Mal in über einem Jahr richtiges Pech. Die Zöllner dort hatten im Anbetracht des Feiertages und der Uhrzeit eine Saulaune. Nach der üblichen Pass- und Röntgenkontrolle muß man an dem kleinen Grenzübergang in Callais, Me nachts nochmal in das Gebäude um sich einen Stempel zu holen. Ich also den Zug geparkt und schon mal reinmarschiert, während David noch in seine Uniform schlüpfte. Man sollte meinen, es genüge ein Mann um ein Papier abstempeln zu lassen. Aber kaum im Gebäude angekommen, wurde ich aufgefordert, sofort meinen Kollegen zu bringen. Der war schon auf dem Weg und wurde dann übelst belegt, das er sich auf den Grenzanlagen immer sichtbar zu zeigen hätte, da man mich als den Fahrer ansonsten des Schmuggels bezichtigen könnte. Ja genau, deshalb habe ich auch dem ersten Kontolleur die Frage nach der Anzahl der Insassen wahrheitsgemäss mit zwei Mann beantwortet, er konnte David sehen und ich habe unsere beiden Pässe ausgehändigt. Klarer Fall von Menschenschmuggel, oder ?? Auf alle Fälle hielt es die wasserstoffblonde Wachhabende, eine unattraktive ca. 40 jährige Jungfrau ( und ich rede nicht vom Sternzeichen) für nötig, uns eine halbe Stunde lang zu schikanieren und ihrem einzigen Untergebenen, einen gerade mal 20 Jahre alten Knaben, der sich offenbar erst seit kurzem die Schuhe alleine binden konnte, sinnlose Anweisungen zu geben. Dann tauchte auf einmal der grosse Supervisor auf, fragte was los sei und als er Bescheid wusste beendete er die ganze Aktion mit einem eindringlichen Befehl und wir waren wieder dahin. " Das nächste Mal fahren wir wieder über Houlton, wie früher !" einigten wir beide uns und rauschten von dannen.

Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir am abend in Jessup an. Es war noch Feiertag, entladen würde am Dienstag ab 3 Uhr morgens. All right and good night. Morgens um 3 trafen wir dann Dan, den Leiter des Sicherheitsdienstes unseres Kunden. Er war 20 Jahre bei der Army in Deutschland und tierisch happy, mal wieder Deutsche zu sehen.Also hat er sich richtig reingehängt als es um unsere Betreuung ging. Leider half das nichts, denn offensichtlich hatte man unseren Liefertermin statt auf Dienstag auf Mittwoch gelegt, was bei einem Single Fahrer auch gepasst hätte, wir aber nun zu früh dran waren. Nach ein paar Stunden Geduld und ein paar Schwätzchen mit Dan wurden wir dann am Nachmittag entladen. Midland hatte uns zu diesem Zeitpunkt schon ein Motelzimmer angeboten, was wir dankend ablehnten wir hatten ja Klimaanlage.

Also sind wir gleich weiter in Richtung Georgia. Dort angekommen passierte das bereits erwartete. WEil wir auch hier zu früh dran waren mußten geraume Zeit warten, aber bei 8 cad/Stunde lässt es sich hervoragend Video schauen oder Computer spielen. Da kann man ganz entspannt bleiben. Also sind wir nach dem Abladen am Abend auch ganz entspannt nach Sandy Springs,SC gefahren, wo wir Frank und To schon stehen sahen, ich wusste vorher schon das die beiden vor uns waren. Eine Nachfrage im Büro ergab das es für uns noch keine Ladung gab, wohl aber für die beiden. Aslo habe ich Frank aus dem Bett gehauen und losgeschickt, mich auf seinen Parkplatz gestellt und hingehauen. Ein Paar Stunden später kam ein Anruf aus dem Büro, unser Trailer sei fertig, Also ist David los und ich habe meine Pause erstmal vollgemacht. Der Rest war wieder Routine. Ab nach Bridgewater,NS von dort gleich wieder eine Ladung runter nach Sandy.
Dort kamen wir aber am Sonntag vormittag an, wo dann nichts weiterging. Erst am Montag bekamen wir Ladung in Lexington,SC für, genau, Bridgewater. Danach mussten wir zu Penske nach Greensboro,NC um unserem Stammtruck wiederabzuholen der dort repariert worden war.

Für uns stand klar nach dieser Runde ist Schluss, waren wir nun doch schon elf Tage unterwegs. Das den Midland Leuten beizubiegen war aber noch ein sauberes Stück Arbeit. Die scheinen unsere Arbeit wirklich zu mögen. Letztlich hatten wir das aber dann doch klar und haben dann aus Bridgewater eine Ladung geholt und in unserem Haupthaus in Dieppe,NB abgestellt und mit einem leeren Kühler für, genau, Cavendish ging es nach Hause.

Ich habe mich dann erstmal wieder in eine Pause verabschiedet, denn bei mir stand wieder Besuch an. Dazu mehr in der nächsten Geschichte.