... sagt man sei das Auto. Nachdem ich nun schon mehrfach gebeten wurde, etwas die Lebenshaltungskosten zu beleuchten ( vielen Dank für das Feedback) habe ich mir aus aktuellem Anlass mal diesen Bereich ausgesucht. Meinem Chevy stand die jährliche Motor Vehicle Inspection bevor. Das ist auch so eine Art TÜV, bei dem sicherheitsrelevante Punkte des Autos inspiziert werden, wenn auch längst nicht so kleinlich wie in Deutschland. Man schaut mal kurz auf Bremsen, Licht, Lenkung, Rahmen und ganz wichtig die Hupe. Danach bekommt man eine Plakette in die Frontscheibe und gut. Diese Inspektion kann man in jeder dafür zugelassenen Werkstatt machen, und das sind hier die meisten, denn es gibt keine separaten Prüfer, sondern man bekommt diese Plakette von einem Mechaniker der Werkstatt, der dazu berechtigt ist.
Die Gebühr dafür betrug in meinem Fall 24 cad hier auf PEI, umgerechnet 16 Euro. Wie teuer war der TÜV nochmal ? Ich habe das verdrängt. Die Werkstatt berechnete für die erforderlichen Reparaturen an Bremsen (2x neu) und Auspuff (ein Segment rausflexen und ein neues einschweissen) insgesamt zwei Arbeitsstunden zu je 48 cad, das kann jeder Anhand des oberen Beispiels leicht selber umrechnen. Hilfreich hierzu ist auch der Währungsrechner in der Infoleiste rechts. Auch die Preise für die Ersatzteile sind in den Augen eines Europäers eher ein Witz, ohne darauf jetzt näher einzugehen. Wer sich mehr dafür interessiert, dem seien die Seiten von Canadian Tire oder Napa Auto Parts empfohlen.
Heute habe ich mein Schiff dann mal wieder richtig vollgetankt, was in diesem speziellen Fall schon ein wenig ins Geld geht, denn bei einem Tankinhalt von ca. 80 Liter (lt. Hersteller 22 Gallonen) und einem derzeitigen Preis von 1,286 cad/Liter (0,86 €) kommt schon was zusammen. Aber in Anbetracht des doch recht moderaten Preises und einer Jahresfahrleistung von knapp 10.000 km stören mich die 16 l/100 km, die die rote Dame benötigt, eher weniger.
Gute Pferde wollen saufen.
Ein weiteres Kapitel sind die Versicherungen. Hier kann ich nur für mich sprechen, denn die Preise der einzelnen Versichrungsgesellschaften sind sehr unterschiedlich und auch die Agenturen, bei denen man den Vertrag letztlich abschließt hat bei der Sache auch mehr Mitspracherecht als ein Vertreter in De. Wer als Trucker hierherkommt sollte ganz einfach bei seinem Arbeitgeber nach einer Agentur fragen. Man wird dann meisst an die verwiesen, über die der der Fuhrpark des Arbeitgebers versichert ist, was einem meist ganz ordentliche Konditionen einbringt. Wer dann noch anhand eines Schreibens seiner dt. Versicherung die letzten fünf Jahre als schadensfrei nachweisen kann bekommt mal gleich einen guten Discount. Ja, und dieses Schreiben sollte auch auf Englisch verfasst sein. Es gibt bedauerlicherweise immer noch Leute, die das nachfragen oder gar bezweifeln. In meinem ganz persönliche Fall beträgt also nun der Jahresbeitrag 590 cad (393 €) bei guten 300 PS und 5,03 Litern Hubraum. Ein bischen Angeben gehört auch dazu, hihi. Ich möchte gar nicht wissen, was dieses Baby in DE kosten würde, nein absolut nicht. Die Steuer bewegte sich um 180 cad/Jahr in New Brunswick soweit ich mich noch erinnere, hier auf PEI muß ich erst im November zahlen, daher habe ich hier noch keinen Betrag.
Was Fahrzeugpreise angeht so empfehle ich Autotrader.ca. Hier kann man regional nach Neu- und Gebrauchtwagenpreise nachschlagen. Aber nicht überascht sein, wenn man zum Beispiel einen neuen VW Golf oder besser noch Jetta ( auf den fahren die Leute hier voll ab) findet, der hier 50 % des Euro-Preises in Dollar kostet. Ein von David und Anja bestaunter Ford Mustang kam bei Vollaustattung ( alles was klingelt und blinkt) , ca. 4 Liter Hubraum und 280 PS auf gerade mal 32.000 cad+Steuer. Was bekommt man in De für 21.000 € ? Nein, sagt oder schreibt es mir bitte nicht, ich würde nur anfangen zu weinen.
Es sei nochmals betont, diese Zahlen und Fakten basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, sind daher ohne Gewähr und auch nicht allgemein gültig. Aber ich denke sie liefern ein gewisses Bild von den Größenordnungen, in denen man sich bewegt. Dies zu bewerten überlasse ich wieder jedem meiner Leser selbst.
Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Eine Leserin hat mich gebeten, mal Aspekte des Lebens hier abseits von Trucking Buissness und Highways zu vertiefen. Diese denke ich habe ich hiermit und auch schon mit früheren Postings getan. Was privatere Fragestellungen angeht behalte ich mir das Recht vor, nur Dinge zu veröffentlichen, die ich selbst und andere Betroffene verantworten können und wollen. Zumal ich über gewisse Dinge gar nicht schreiben kann, da ich hier nun mal alleine lebe. Ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will. Auch bin ich kein professioneller Einwanderungshelfer und dieser Blog kein Leitfaden dazu. Dies ist meine Geschichte, es muß und wird größtenteils nicht Eure sein.
So nun wünsche ich noch ein schönes restliches Wochenende.