Scenery und Hymne

Sonntag, 27. April 2008

Bezahlter Urlaub

So, hier nun der versprochene zweite Teil des Berichtes meiner momentanen Tour. Vorher aber noc ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Bisher habe ich meine Berichte immer mit Umlauten geschrieben, weil ich die Tastatur umgeschaltet habe. Das hat mich aber mehr aufgehalten als vorangebracht, habe mich doch schon sehr am mein Ami-Keyboard gewoehnt, also werde ich das in Zukunft einfach sein lassen. mag zwar etwas seltsam aussehen, aber ich denke, man versteht mein Geschreibsel trotzdem.

Nun gut, nach vier Stunden war ich meine Paletten los. Statt dessen habe ich nun 20 Tonnen gefrorene Krabben geladen, die ich erst am Montag in Jersey City abladen kann. Also bin ich noch drei Stunden gefahren, da ich eine weitere Faehrpassage bei Tadoussac noch an diesem Tag bei Helligkeit hinter mich bringen wollte. Bilder finden sich in meinem Picasa-Fotoalbum (s. Link rechts). Nachdem das geschafft war habe ich dann zwei Ortschaften weiter einen Platz zum Schlafen gefunden. Eine Nachtfahrt waere in dieser verlassenen und bewaldeten Gegend nicht zu empfehlen gewesen, da sich um diese Jahreszeit allerlei Getier auf den Strassen rumtreibt und ich ja eh alle Zeit hatte. Also habe ich am naechsten Tag das restliche Nordquebec durchquert. Die Landschaft ist ja wunderschoen, leider koennen die Fotos dem kaum gerecht werden. Aber man kann verstehen, warum die meisten Kanadier sagen, diese Gegend sei nicht Kanada. Man durchquert einige kleine Doerfer und Staedte aber findet nirgends einen Tim Hortons oder eine Fast Food Bude. Okay, dann ist es wirklich nicht Kanada. Aber irgendwann lag auch das hinter mir und ich konnte bei Quebec City wieder auf den Highway 20 auffahren. Die restlichen Kilometer bis zum Irving Big Stop in St. Libroire, einem meiner Stammplaetze, waren dann eine Kleinigkeit. Hier bin ich nun fuer das Wochenende stehengeblieben und werde heute nachmittag hiesiger Zeit weiterfahren. Die Standzeit wird bezahlt. Morgen dann abladen und mit frischem Logbook neu laden und dann ab nach Hause damit der Umzug und einiges andere erledigt werden kann. Dann gibt es auch wieder was neues zu lesen.

Also bis dann.

Samstag, 26. April 2008

Boat Ride oder mal was anderes...

..denn entgegen aller Vorurteile kann man bei Seafood Express auch mal eine andere Tour fahren, als allgemein ueblich. So wie ich zur Zeit. Ich bin Mittwoch mittag leer nach Moncton und habe dort Leerpaletten geladen fuer eine Fischfabrik in Baie Trinite in Nordquebec. Ein blick auf die karte veriet mir es ist noch nicht der A.... der Welt kommt dem aber schon recht nahe. Und ich muss den St. Lawrence Strom ueberqueren mittels Faehre. Und deshalb sei es ungemein wichtig, das ich am Donnerstag um sieben Uhr dort aufschlage, damit ich den Dampfer nicht verpasse. O.k. bei knapp 600 km kein Problem, auch wenn es eigentlich ab Bathurst keinerlei Zivisisation mehr gab und die Strecke immer mieser wurde. Auch hat mich mein GPS einmal huebsch in die Irre gefuehrt, statt auf meinen Highway lotste mich das Ding direkt auf einen WalMart-Parkplatz wo ich gleich noch was einkaufen konnte. WalMart ist da aber sehr zuvorkommend, und Trucks und Driver sind gern gesehene Kunden, nicht so wie bei Alsi oder Lidl, wo der Manager gleich angetobt kommt, um einen des Platzes zu verweisen. Also kam ich noch am Mittwoch um zehn abends am Faehrenterminal an, habe erst die Vorhaenge und nach zwei Folgen Star Trek dann auch die Augen geschlossen.
Am Morgen wurde ich wach, weil offenbar jemand auf dem Einstieg meines Trucks rumturnte. Als ich den Vorhang aufgemacht habe sah ich in das Gesicht eines Mitarbeiters der Faehrgesellschaft, der gerade unaufgefordert meine Reservierung unter den Schweibenwischer geklemmt hatte. Er gab mir zu verstehen, das ich nun all set waere zahlen muesse ich dann auf dem Schiff. Fein, kein laestiges Anstehen, statt dessen ofenfrische Semmeln zum Fruestueck. That`s life ! Puenktlich um acht Uhr begann das Einschiffen, eine reichlich enge Angelegenheit, wie man sieht.


Vor allem weil man den Einweisern vertrauen muss, denn wenn man ueber die Spiegel nach hinten schaut droht man vorne schon wieder irgendwo anzufahren. Aber die Jungs wissen was sie tun. Mehr Bilder gibt es dann hier.

Zwei Stunden sapeter war die Bootfahrt vorbei und weitere 45 Minuten spaeter war ich am Ziel.
Was ich allerdings hier vorfand, laesst sich am ehesten mit dem guten alten Genesis-Titel Land of confusion zu beschreiben. ich sollte eigentlich an selber Stelle gleich wieder fuer Boston laden.
Dummerweise hatte man aber diese Ladung wohl versehentlich jemand anderem mitgegeben. Allerdings konnte unser Dispatch dort gelich eine neue Ladung klar machen. Diesmal fuer Jersey City,NJ. Passt eigentlich eh besser, da ich in dieser gegend leichter zurueckladen kann, aber die Ladung werde ich nicht vor Montag los. Ca. 1.300 km in vier Tagen, das ist eigentlich laecherlich. Aber nach kurzer Unterredung mit Seafood bezueglich der Standzeiten wurden wir uns schliesslich einig. Ich bekomme 1, 5 Tage Layover bezahlt. Na also, so will man das haben.
Ein weiterer Bericht zu dieser Tour folgt spaeter.

Montag, 21. April 2008

Paarläufe...

... finden nicht nur im Winter auf dem Eis statt. Auch bei Seafood Express ist diese Disziplin sehr beliebt. Habe ich schon meine Tour in den Hafen mit Thelma gemacht so fand der Rückflug in der Rotte mit David statt. Ich hatte ja seinen Auflieger im Hafen vorgeladen und ihn dann auf dem J getroffen. Ich hätte zwar noch 5 Stunden fahren können, aber das hätte mich genau in den Bereich oberhalb von New York City gebracht, wo man mitternachts genauso leicht einen Parkplatz findet wie in Deutschland. Und seine Ruhe hat man in dieser Gegend auch nicht, weil nachts andauernd gewisse Damen an die Tür klopfen und versuchen einem ihre Gesellschaft anzubieten. Warnung: In vielen Staaten der USA ist Prostitution ein Straftatbestand und viele dieser Damen verdienen ihr Geld in Wahrheit bei den State Troopers. Und wenn man dann an so jemanden gerät hat man ein riesen Problem. Wenn man in den USA eine solche Straftat in seinem Record hat zieht das ein Einreiseverbot nach sich und man wird für die hiesigen Transportfirmen uninterssant. Also sind David und ich am nächsten Tag in einem Rutsch 1400 km gefahren und haben dann mittwochs bei Loblaws abgeladen. Leider ist der Hof dort ziemlich ungünstig angelegt, so das David über die rechte Seite ans Tor rangieren hätte müssen. Er war sich etwas unsicher und hat mich gebeten, ob ich das übernehmen könne. War gar nicht so einfach, weniger wegen der Enge und der ungünstigen Position, sondern weil ich beim Blick in den rechten Spiegel immer ein nettes Foto seiner attraktiven Frau sah und wer mich kennt weiss, das mich so etwas doch etwas ablenkt. Fotografiert hatte er die Aktion auch noch.

Der derangierte beim Rangieren.

Während dessen kam die Frage per Sat ob wir nicht beide gleich wieder los wollten, weil die Herrschaften wohl etwas knapp dran waren. Momentan ein gängiges Bild bei Seafood. Also habe ich bei Cavendish in New Annan,Pe den Trailer getauscht und wessen Stimme hörte ich über Funk ? David. Also haben wir gleich wieder den Marsch in Richtung Süden angetreten. To war ein paar Stunden davor. Den habe ich dann in Camden wieder getroffen, später auch wieder in Cambridge und auf dem Weg nach Moncton immer wieder. So kamen wir beide dann auch in Formation in Charlottetown an, wo wir uns dann erstmal in ein paar freie Tage verabschiedet haben, obwohl wir wieder gefragt wurden, ob wir gleich weiter wollten, aber mein Stundenkonto ist reichlich leer. Also werde ich mal mindenstens zwei Tage off machen um einen Reset zu erreichen. Außerdem muß unser Umzug langsam angegangen werden. Den werden wir dann Anfang Mai machen, wenn diverse US-Trucking-Organisationen Protestaktionen gegen hohe Dieselpreise und anderes durchführen wollen.

Montag, 14. April 2008

Grenzerfahrung

Hallo erstmal,

ich weiß nicht, ob sie es wußten wie hier so ein Grenzübertritt Kanada-USA oder umgekehrt funktioniert. Und da ich selber ein wenig faul bin greife ich hierbei gerne wieder auf meinen Bekannten Eskimo Sean zurück. Der Mann ist Trucker und begeisteter Videodreher und hat eine ganze Reihe von Filmen zu den eischlägigen Themen in Truckingsektor gemacht und als Tutorial veröffentlicht. Ich werde gerne das eine oder andere aufgreifen und hier posten. Da der Mann nun mal Kanadier ist hat er diese Videos auf Englisch produziert, was jeder ernsthaft Interessierte nun mal hier können muß. Wünsche spannende Unterhaltung.

Sonntag, 13. April 2008

Neues von der Waterkant

keine Angst keine Flutkatastrophe, obwohl die Bilder die ich vorhin bei CNN aus dem US-Mittelwesten gesehen habe doch schon übles erahnen lassen. Der lange und schneereiche Winter treibt eine riesige Hochwasserwelle den Mississippi und den Missouri runter, da herrscht streckenweise Land unter.

So dramatisch haben wir es nicht. Von der Waterkant deshalb weil ich zum einen Mal wieder am Delaware River stehe mit einer Dose für den Hafen und weil ich noch bis Monatsende an der Waterfront wohne. To hat es bereits bekannt gegeben, wir werden umziehen. Lieder konnte ich das Haus bisher nur von aussen betrachten. Das alte Problem: Wann sind wir alle mal zuhause ? Eigentlich nie, denn jetzt wo die ganzen Peterbilts ihre Partikelfilter ausspucken muß ich mit dem Freightliner ran um die Arbeit zu machen, hihi.

Aber mal der Reihe nach. Die letzte Tour führte mich ja nach Brooklyn, wovon ich ja überhaupt nicht angetan war. Dafür lief es aber ziemlich glatt. Die Wegbeschreibung, die mir Robin mitgegeben hatte führte mich auf Anhieb zum Ziel. Das Abladen ging auch gut und Microsofts Street and Trips 07 hat mich auch super aus der Stadt herausgeführt, so das ich schon 1,5 Stunden später in Camden,NJ an meiner Ladestelle ankam. Dort zog sich das ganze ein bischen hin, aber Dank der Tips unseres neuen Logbuch-Gurus war ich an meiner Entladestelle schon 10 Minuten leer als ich eigentlich erst hätte ankommen sollen. Der Rest war Routine. Eine Ladung Schaps, diesmal nur an einer Ladestelle in Mississauga noch am Dienstag geladen und ab auf die Insel damit, wo ich am Donnerstag morgen um 2 Uhr einfach den Zug stumpf in unseren Yard gestellt habe. Das Ausladen übernimmt unser Nahverkehr, der dafür bezahlt wird, im Gegensatz zu mir.

Samstag vormittag bin ich dann wieder los. Eine Dose Fritten bei McCain laden, diesmal aber in Grand Falls,NB. Junge was ein Gegensatz. Dieses Werk ist das, was man sich unter einer Lebensmittelbude vorstellt, im Gegensatz zur "Konzernzentrale" in Florenceville.

Ich traf dort Thelma 250, eine unserer Fahrerinnen und wir fuhren gemeinsam erst bis Bangor und heute dann hierher einmal quer durch den Big Apple, der sich heute von seiner guten Seite zeigte uns zügig durchkommen lies und mir aber Gelegenheit zu ein paar Bildern gab. Die werde ich später in mein Fotoalbum laden, hier ist das Netz zu langsam. Link steht rechts. So konnte Thelma das noch mal geniessen, es ist ihre letzte Tour für Seafood, denn sie wie auch noch mehere andere werden jetzt wieder im Fischfang arbeiten, ein inseltypisches Phänomen.

So das soll es erstmal gewesen sein, ich arbeite aber gerde mal wieder an einem besonderen Artikel weg von den Tourenberichten, den werde ich dann kurz vor dem Umzug bringen, denn ich fürchte, dieser wird mir wenig Zeit zum Bloggen geben, ich bitte um Verständnis.

Allerdings weiß ich auch, das einer meiner treuesten Leser heute Geburtstag hat und daher, lieber Harald, von mir alles Gute und keep the shiny side up.

Donnerstag, 10. April 2008

Führung

Hier mal ein kleiner Rundgang über meine neue Heimat PEI. Mehr für Touristen, aber doch ganz aufschlussreich. Viel Spaß beim schauen.

Samstag, 5. April 2008

Last exit to Brooklyn...

...war mal ein reichlich beklemmender Kinofilm, den ich und mein Dad sich vor einem Jahrzehnt mal angesehen haben, weil sowohl Daddy als auch ich ziemlich auf die Musik von Mark Knopfler, dem Dire Straits Frontmann, stehen. Der hatte den Soundtrack beigesteuert. Der Film war nicht so mein Fall, genauso wenig wie die Tour jetzt, die mich genau hierhin führt. Und laut einem meiner Kollegen muß ich aufpassen, da die Ausfahrt, die ich zu meinem Kunden nehmen muß, die letztmögliche nach Brooklyn ist. Die nächste ist ein Parkway und somit für Trucks tabu und dann geht es auf den JFK-Airport. Also ist hier Vorsicht geboten. Ich finde es aber immer wieder erstaunlich mit welcher Selbstverständlichkeit und Freundlichkeit solche Infos unter Kollegen weitergegeben werden. Man ist das aus DE nicht mehr gewohnt.

Ansonsten läuft alles recht ruhig ab. Das Wetter wird besser so das jetzt auch das Wild sein Frühlingserwachen hat und sich mehr und mehr an den Interstates und Highways rumtreibt. Mich hat allerdings eher die Frühjahrsmüdigkeit gepackt, deshalb habe ich schon nach 680 km, aber gut der Hälfte der Strecke es für heute gut sein lassen. Montag früh soll ich dort sein, kein Grund zur Eile. Morgen mal bei WalMart in Waterville noch den Kühlschrank vollhauen und bis kurz vor den Big Apple fahren, denn mit Parkraum sieht es in dieser Gegend schlecht aus. Also in der Früh rein und nach dem Abladen hoffentlich gleich wieder raus aus dieser Gegend. New York City war noch nie das meine und ich bin froh wenn ich nicht rein oder durch muß, aber hin und wieder erwischt es einen halt mal. Mal sehen was wird.

Hier noch ein Stück aus dem besagten Soundtrack:

Donnerstag, 3. April 2008

Hoch- aber nicht hundertprozentig....

läuft meine letzte Tour gerade. Den Großteil des Berichts hat nun schon To hier besorgt, also setze ich erst später ein. Nachdem ich meine Affenschnitzel in Mississauga los war hatte ich eine Rundtour um die südliche GTA ( Greater Toronto Area) gewonnen. Insgesamt 3 Ladestellen Schaps in Oakville, Etobicoke und wieder Mississauga, der Kunde war erst spaeter fertig, deshalb dieser Kreis. Beim Tanken in Napanee habe ich dann To aus dem Bett gehauen und wir sind dann weiter weil wir nachts durch Montreal durch wollten wenn nichts los ist. Das hatten wir dann auch in St. Libroire erreicht und haben uns dann langgemacht. Gestern ging es dann weiter, eigentlichwollte ich ja bis Charlottetown durchziehen, was eng, aber legal machbar gewesen wäre. Allerdings befielen mich mich beim Tanken in Salisbury sowohl ein Anfall von Unlust als auch eine böse Vorahnung. Hier wehte doch eine recht steife Brise und ich hatte meine Zweifel, ob man bei diesem Wetter die Confederation Bridge nicht sperren würde. Also man schnell das Irving Wi-Fi aufgemacht und nachgesehen. Tatsache Brücke zu. Nun gut also hier übernachten und dann rüber. Sehr schön. Duschen, Essen, Fernsehen. Man arbeitet ja um zu leben und nicht umgekehrt. Dummerweise sitze ich nun immer noch hier, Wetterbesserung ist erst für heute abend angekündigt. Aber das muss man akzeptieren, wenn man auf PEI lebt, ist der einzige Nachteil den ich bisher entdecken konnte.