Scenery und Hymne

Donnerstag, 6. September 2007

Es gibt Tage...

... an denen sollte man besser im Bett bleiben. Gestern war so einer. Ich hatte genau dieses Gefühl schon morgens beim Austehen. Dann habe ich erfahren, das ich im Laufe des Tages einen weiteren Company-internen Test absolvieren, bei dem mein Kenntnisstand aus dem Training geprüft werden soll. Dieser Test ist unterteilt in einen schriftlichen Theorietest zu den Themen Firmenpolitik, Lenk- und Ruhezeiten, Border Crossing etc.. Den habe dann man gerade noch so hinbekommen. Danach kam dann noch eine Fahrprobe mit unserem Instructor Don. Und der Trip war mal so richtig schlecht. Weniger das Schalten, obwohl ich da auch einen Fehler hatte, aber ich konnte mich einfach nicht richtig konzentrieren und dadurch wirkte mein Fahrtstil unsicher. Also lautet der Beschluss, das Ramo noch einmal ins Training muß. Man hat mir das dann auch nochmal lang und breit erklärt und das sei ja alles nichts persönliches and so on. Ich dachte dann nur: Leute, kommt runter, ihr habt meine Fähigkeiten getestet, sie waren nicht ganz ausreichend also ist es logisch hier noch etwas nachzubessern. Denn im Endeffekt ging die ganze Sache jetzt auch mir persönlich einfach zu schnell. Normalerweise sind auch die Trainingstouren länger. Jeweils drei Wochen ca.. Meine erste dauerte eineinhalb, die zweite gerade mal eine Woche. Maybe that was too short, war die einhellige Meinung aller Beteiligten. Also werde ich morgen wieder mit Detlef für drei Wochen rausfahren um diesen Feinschliff in aller Ruhe zu erledigen. Detlef kam dann heute vormittag gleich nochmal vorbei und nach ein paar seelischen Streicheleinheiten sind wir los und haben Männerspielzeug eingekauft. Nein, nicht im Adult Shop, sondern bei Canadian Tire, das hiesige Pendant zu Obi.

Der lustige Teil der Geschichte dieser Woche ist unser momentanes "Veteranentreffen". Mein verbliebener Mitstreiter Matthias hatte die Ehre nun schon zweimal einen neuen abzuholen. Mit Jonny hatte ich dann am Dienstag das Vergnügen, ihn auf seinen ersten Schritten durch die Firma und Woodstock zu leiten, weil Ralph so busy und Amanda ihren freien Tag hatte. Also hat Ralph mir seinen Autoschlüssel in die Hand gedrückt und mich gefragt, ob ich Führerscheinumschreibung und Social Insurance Number mit ihm erledigen könnte. Na, klar. Danach haben wir noch seine größte Bildungslücke hier geschlossen, nämlich einen Besuch bei Tim Hortons. Gerade mal einen Monat hier und wenn man dann mit den neuen spricht kommt man rüber wie eben ein Veteran. Aber die Jungs sind gut drauf. Und gestern hatte ich dann noch die Gelegenheit, dem Training der neuen Jungs mit Don beizuwohnen. Man weiß genau was die Jungs gerade durchmachen mit den Kerl und egal wie sehr man sich bemüht, man kann seine Schadenfreude einfach nicht verbergen.

So das soll es mal gewesen sein. Aber ich werde die Anregungen, die mir in letzter Zeit zukamen besonders zun den Unterschieden in Lebensweise und Technik zwischen hier und Europa. Also bis bald.

Dienstag, 4. September 2007

Entertainment

Diese teil kam in letzter Zeit viel zu kurz hier. Aber mir erschienen die Fakten wichtiger. Um diese mal zu untermauern mal wieder ein kleines Video. Ich habe in den letzten Beiträgen immer so von Nord Ontario und dem Lake Superior geschwärmt. Leider habe ich noch etwas Probleme mit den Fotos die ich dort gemacht habe. Aber einen super Einblick bekommt man in folgendem Clip, den ich auch hier schon mal gepostet habe unter dem Titel "i don´t like mondays". Hier passt er aber nun besser hin also schreibe ich mal kurz bei selbst ab. Also nochmal anschauen und geniessen, ich habe diese Gegend nun schon öfter gesehen, es ist wirklich so schön da, glaubt es mir und dem Macher dieses Clips.

Montag, 3. September 2007

Deja vu

So es ist mal wieder Zeit für ein neues Posting nachdem ich nun auch meine zweite Trainingsrunde beendet habe. Und wie der Titel schon sagt war diese Runde doch eine sehr ähnliche Kopie der ersten. Diesmal ging es statt mit Bier mit Peet Moss nach Avondale,Pa. Peet Moss ist nichts anderes als Dreck in Ballen, der hier als eine Art Torf benutzt wird. Es sind immer zwei Ballen auf einer Palette gelagert, allerdings ist dieser Mist und anders kann man das Zeug kaum nennen, sehr instabil. So war es auch keine Überraschung das eine Palette bereits umgefallen war, als ich und mein Trainer den Trailer auf unserem Yard übernehmen wollten. Mit drei Mann und einem Stapler hatten wir eine Stunde und ein durchgeschwitztes Shirt später auch das Problem erledigt und sind los, damit der Champignonzucht in Avondale der Dreck nicht ausgeht. Also haben wir termingerecht abgeladen, diesmal nicht das große Problem, da ja nun auch ich als Inhaber einer "full license" auch voll fahren durfte und auch einigermaßen konnte. Denn mittlerweile haben ich und die Schwestern Eaton und Fuller uns doch recht gut zusammengerauft. Ab und zu gibt es zwar noch Geräusche beim Schalten, bei meinem Trainer aber auch also nicht so schlimm. Von dort aus ging es dann weiter nach York,Pa. Dort gab es dann eine Ladung leere Dosen, mal wieder. Denn das Geschäft mit leeren und vollen "cans" tobt hier noch richtig und besonders bei Ayr Motor, anders als in Deutschland im Zeitalter nach Jürgen Trittin. Damit ging es wieder zurück nach Kanada, genauer gesagt nach St. Laurent in Quebec. Von dort aus haben wir dann einen "Kurztrip" nach Mississauga nähe Toronto gemacht und zwar mit genau leeren Dosen. Die Abladestelle lag genau in der Einflugschneise des Pearson Airports und mein Trainer un ich haben uns die Zeit damit vetrieben, die Anflüge zu beobachten, während der Trailer entladen wurde. Die nächste Tour war dann mal ein knallharter Ritt für den weltweit bekannten Paketdienst mit braunem Outfit von Toronto nach Winnipeg wieder über den schon in anderen Blogs und Foren beschriebenen Highway 17 durch den Norden Ontarios. Einfach super die Landschaft dort entlang den Great Lakes. Man kann sich einfach nicht sattsehen dran. Diesmal haten wir auch keine Begegnungen mit Wildtieren und auch die "zweibeinigen Hornochsen in Uniform" hatten kein Interesse an uns. Solange man sich hier einigermaßen an die Spielregeln hält hat man hier mit den Ordungshütern keinen Ärger nicht wie in De, wo man schon mal aus purer Langeweile oder Geldgier kontrolliert wird. Von "peg" aus ging es dann wieder mit Papier nach Wisconsin, 10 km weiter von der Firma, wo ich eine Woche vorher gewesen bin. Der seltsame Heinz aus dem Receiving meinte nur, wir hätten keinen Termin und er würde die Ware nicht annehmen. Okay, kurze Nachricht per Satellit an unsere Dispo, keine zehn Minuten später fuhr der erste Stapler in den Trailer, was uns wiederum beim Frühstück ziemlich störte. Aber bitte es geht doch. Der Rest war dann ziemlich unspektakulär. Ladung für Toronto geholt, aber wegen des heutigen Feiertages hatte die keine Eile. Also den Trailer in unserem Yard dort abgestellt und mit einem anderen weiter nach Woodstock.

So nun sitze ich wieder hier auf der "Funny Farm" mit unserem Neuzuganz Johnny71 zusammen und wir geniessen Kanada. Morgen werde ich ihn in der Co. ein wenig einweisen und ihn dann in die bewährten Hände von ralph und Amanda entlassen und mich selber um den internen Test kümmern. Wenn ich den auch noch erfolgreich absolviert habe geht es solo auf Strecke, also mal sehen was passiert. Auch mit dem Thema Auto bin ich schon etwas weiter, wenn alles glatt geht habe ich das bis zum Wochenende auch hinter mir.

Ich bin nun einen Monat hier, also ist es mal Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Auch wenn nicht alles hier nach meinem in De gefassten Plan gelaufen ist, so kann ich doch sagen, dieser Monat war recht erfolgreich, da ich die wichtigste Hürde für das weitere Berufsleben hier, den Führerschein, schon nach drei Wochen überwunden hatte und auch schon die ersten Paychecks schon eintrudeln. Und darum geht es ja schliesslich. Meine Beobachtungen hier in dieser Gegend haben auch ergeben, das man hier in dieser Gegend als Fernfahrer hier schon zur Hochlohngruppe gehört während sich viele andere hier mit mehreren Jobs über Wasser halten müssen. Wenn man hier den Leuten bei Bank oder im Handel erzählt, man arbeitet als Trucker für Ayr Motors, öffnen sich hier einem hier Türen und Möglichkeiten, das hält man für kaum möglich. Und Arbeit ist mehr als genug da für uns. Schon alleine diese Perspektive ermuntert einen, auch die Nachteile, die auch die Company aufgrund ihrer internen Organisation mit sich bringt auszustehen. Und wenn man erst mal die permanent residence hat, stehen einem noch viel mehr Möglichkeiten offen, die Zukunft nach seinen eigenen Wünschen zu gestalten, als es in De langfristig je geben wird. Von daher kann ich für mich selbst sagen, das es bisher der richtige Schritt war, hierher zu kommen. Und wenn ich weiterhin mit soviel Erfolg an den weiter anstehenden Dingen arbeiten kann, dann wird das hier bald richtig gut hier. And that´s what i came here for.

Allerdings sind mir hier auch andere Dinge aufgefallen, die ich euch auf keinen Fall verschweigen möchte, aber die sind mehrere separate Postings wert. Mal sehen wann ich dazu komme. Also weiter dran bleiben.

Bis dann, euer Ramo