Scenery und Hymne

Dienstag, 2. Oktober 2007

Moment mal

Bevor ich zum eigentlichen Thema komme muß ich doch nochmal etwas richtig stellen. Scheinbar herrschte doch einiges Entsetzen bei meinen Lesern über meine Äußerungen, das ich wieder aus Kanada abreisen wollte. Sorry so einfach werdet Ihr mich nicht los. Ich hatte einfach einen mentalen Tiefpunkt, da dieses Team driving doch ziemlich an die Substanz geht, physisch wie psychisch. Man lebt einfach wochenlang mit einem anderen Menschen auf engstem Raum zusammen und man muß sich mehr als hervoragend verstehen damit es keine Reibereien gibt. Und ich habe einfach den ganzen Frust, den so ein Training nun mal mit sich bringt, weil das Erlernte nicht gleich sitzt, zu lange in mich reingefressen. Irgendwann hatte ich halt wie beschrieben die Schnauze voll. Aber wie bereits geschrieben traten dann ein paar gute Freunde auf den Plan und haben mich wieder aufgebaut und mir auch unabhängig voneinander bestätigt, das auch sie und noch andere das gleiche durchgemacht haben. Das gehört einfach dazu. Entscheidend ist dann aber, wie man damit umgeht. Und was man für ein Umfeld hat. Und bei meinem Umfeld hier mit dieser Menge feiner Leute hier werde ich den Teufel tun und nach Deutschland abhauen, nee ich bin zwar sicher ein bischen doof aber nicht so bescheuert.

Zumal es seit diesem Zeitpunkt wieder in einem Affenzahn bergauf geht, das mir selber schon ganz schwindlig wird. Wie bereits geschrieben habe ich am Samstag abend meine neue Bleibe bezogen, bin danach mal richtig ausgegangen, am Sonntag mal zum Shoppen in die USA gefahren, habe am Montag meine Bleibe eingerichtet und auch die Prüfung zum Single Driver bestanden (ja die, die ich letztens vergeigt hatte) und somit meine Traineezeit beendet. Jetzt wird richtig Geld verdient. Davor habe aber noch mal richtig welches ausgegeben und mir ein Auto geleistet, das mir schon seit Kindertagen sehr super gefallen hat, einen Chevrolet Caprice Classic aus den 90er Jahren, ja noch so ein typisches US-Car eben. Gut das Ding ist sicherlich nicht das ökonomischte Auto, aber bei den Spritpreisen und der zu erwartenden Kilometerleistung (kann ja nicht riesig sein zumeist steht das Auto wochenlang wenn ich auf dem Truck sitze) ist mir das auf bayrisch geschrieben "herzlich wurscht". So ein Hobel macht mir einfach Spass. Und den kann und werde ich mir hier gönnen, weil es es kann, denn mein Kontostand ist trotz der immensen Ausgaben der letzten Tage noch recht beruhigend, und ab jetzt gibt es auch wesentlich mehr Geld für meine Arbeit. Also wird der Kontostand eher wachsen denn schrumpfen. Auch das ist eine super Perspektive.

Also ganz cool bleiben, von abhauen kann keine Rede mehr sein. Ich habe mir nun die Basis für mein neues, glücklicheres Leben geschaffen, jetzt muß ich es nur noch leben. Und das kann ich hier in Kanada besser und schöner. Oder um es mit den Worten unseres Kollegen M. aus Vorarlberg (den V8Mike auch schon erwähnt hat) zu sagen: "Ich liebe Kanada !". Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Aber ich werde mal in den nächsten Postings versuchen zu zeigen, warum ich und die meisten meiner Kollegen so denken. Das wird aber ein schweres Unterfangen, da ich ja hier nur einen Blog schreiben will und keine Doktorarbeit in Soziologie. Aber ich werde versuchen, das ganze nach Themen und Situationen geordnet in kleinen, leicht verdaulichan Appetithappen zu servieren.

So nun habt Ihr mal wieder was zu lesen und ich hoffe auch zum Nachdenken. Und wie immer, bei Fragen, Anregungen etc, nur aus damit auf den bekannten Wegen. Wenn in ein paar Stunden das Tageslicht wieder zurückgekehrt und ich mit Versicherung und Anmeldung vom Auto fertig bin werde ich nochmal ein paar Fotos posten. Maybe kriege ich sogar mal eine richtige Bildergalerie zusammen, mal sehen, denn die Zeit vergeht auch hier rasend schnell.

Deshalb jetzt gute Nacht.