Scenery und Hymne

Montag, 28. Mai 2007

Phänomen Auswanderung

Ich habe einen Cousin, der momentan im 6. Semester Soziologie studiert. Der kam letztens auf mich zu und bat mich um ein Interview zum Thema Auswanderung. Also gut, wir haben uns dann hingesetzt und ich habe ihm mittels meiner Internet-Kontakte und auch dieser Blogseite einen Abriss darüber verschafft. Eine seiner Fragen war:
" Was sind das für Menschen, die auswandern wollen ?" Typisch deutsch. Alles in Kategorien und Schubladen packen zu wollen. Wir haben uns dann auf eine andere Fragestellung geeinigt: " Was für Motive gibt es zur Auswanderung und gibt es generelle Tendenzen ?"

Nun ja einige Stunden und ebenso vielen Kannen Kaffee später kamen wir dann zu einem brauchbaren Ergebnis. Die Motive sind entweder persönlichkeitsbedingt (Stichwort Traum),wirtschaftsbedingt (Stichwort Einkommen) oder perspektivbedingt (Stichwort Lebensbedingungen).

Traum: das sind Leute, die schon seit langem den Wunsch hatten, mal ihr Glück im Ausland zu versuchen, einfach aus Neugierde heraus, oder weil das Zielland Dinge bietet, die der Migrant sich wünscht und in seiner angestammten Heimat nicht bekommen kann. (in meinem Fall die Landschaften Kanadas und die US-Trucks)

Einkommen: diese Leute könnte man auch "Wirtschftsflüchtlinge" nennen. Menschen, die aus rein wirtschaftlichen Gründen auswandern, weil sie hier entweder von Arbeitslosigkeit oder Lohndumping betroffen oder bedroht sind und nun ihr Heil in der Flucht suchen.

Lebensbedingungen: Hier finden sich Menschen wieder, die zwar eigentlich einen ordentlichen Job haben und auch ordentlich leben können, aber woanders eine Chance zur Verbesserung des Lebensstandards sehen.

Nun ist jeder Mensch nun mal ein Individuum und lässt sich nicht einfach in eine Kategorie pressen, also wird jedermanns eigene Motive irgendwo in der Mischung dieser drei Punkte liegen. Das Mischungsverhältnis ist dabei bei jedem einzelnen so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Also wer mal eine ruhige Minute hat, kann mal darüber nachdenken, aber wahrscheinlich ist das schon längst geschehen.

So nun genug studiert. Welche Motive euch auch immer bewegen, das wichtigste ist, dran zu bleiben und nicht locker zu lassen. Daher auch der kanadisch-musikalische Hinweis von Bryan Adams "Never let go" aus dem Film "The Guardian" unterlegt mit Bilder aus dem Film.