Hi again,
so nun ist die erste Trainingsrunde vorbei, und ich um einige Erfahrungen reicher. Und nächste Woche kommt das auch das Geld dazu. Alles in allem war es ein schöner Trip, und ich habe viel gesehen und auch einiges fotografiert. Allerdings muß ich die Bilder noch bearbeiten und dann werde ich hier ein Fotoalbum erstellen, wo die dann auch zu bestaunen sein werden. Leider konnte ich einige Highlights aber nicht "schiessen", da ich dann selber am Steuer saß, wie z.b. die Stadtdurchfahrten von Toronto und Montreal, aber auch da werden sich Gelegenheiten ergeben, spätestens dann wenn ich alleine unterwegs bin. Mit Trainer an Bord ist das halt immer ein wenig schwieriger, noch dazu weil in unserer Dispatch wohl ein Fehler passiert ist. Die dachten wohl, ich wäre bereits ein full licensed driver, sprich mit bestandener Fahrprüfung. Das stimmt aber nicht, ich habe nur die Erlaubnis zu fahren, wenn mein Trainer, in diesem Falle Detlef, neben mir sitzt und wenn seine Schichtzeit voll ist dann sollte das Auto stehen. Das ging bei einigen der Termine nicht, aber wir haben es letzten Endes doch auch einigermaßen gebogen bekommen.
Nun mal ein kurzer Abriss der Reise. Am Mittwoch,11.8., ging es abends los nach Philadelphia,Pa. Dort am Do. ausgeladen und weiter nach Edison,NJ, zurückgeladen für Toronto. Den Trailer dann in unserem Yard am Fr. abend abgestellt und bei einem anderen Kunden (Namen werden aus begreiflichen Gründen nicht genannt) einen anderen aufgesattelt, der eigentlich schon längst fertig sein sollte, aber nicht war. So sind wir dann mir guten sechs Stunden Verspätung los in Richtung Edmonton, über Highway 17 an den Great Lakes entlang. Einfach nur noch atemberaubend diese Landschaft. Ein Meilenstein in der Entwicklung zum "richtigen" Canada-Driver scheint hier auch die erste Begegnung mit einem Moose (Elch) zu sein. Die hatte ich dann am Sa.. Wir hatten gerade eine kleine Ortschaft passiert, als der vor uns fahrende Sheriff auf einmal die "Lichtorgel" auf seinem Dach anwarf und mitten auf der Strasse stoppte. Dort stand dann am Straßenrand ein ausgewachsener Elchbulle und trottete dann gemütlich über die Strasse. Das Foto hierzu:
Wie gesagt, dieser Trailer ging nach Edmonton, wo wir ihn dann am Mo. morgen abgestellt haben. Dann ging es solo zu einem anderen Kunden in Edmonton, einen leeren gepackt und dann leer nach Calgary zum Laden für Winnipeg. Dort haben wir dann am Di. die leeren Bierdosen wieder ausgeladen und dann den leeren Trailer in unserem Yard gegen einen vollen getauscht, beladen mit Papier für Neenah,WI. Auf dem Weg dorthin kam es dann noch zu einer Begegnung der ganz persönlichen Art. Als ich meine ersten Auswanderungsbemühungen begonnen hatte, traf ich einen sehr netten Mann namens Frank Fleischer, der nun seit über einem Jahr nun in Winnipeg lebt. Leider konnten wir aufgrund technischer Schwierigkeiten den Kontakt nicht aufrecht erhalten. Nun kamen wir am abend auf den Flying J Truckstop in Fargo,ND und als ich gerade US Dollars aus dem Automaten ziehen wollte sah ich auf einmal sein Gesicht. Die Freude war natürlich groß aber zu wenig Zeit um ausgiebig zu quatschen. Aber ich werd mich bemühen, nun den Kontakt wieder etwas zu intensivieren jetzt wo wir beide auf der selben Seite des Atlantik leben. da sieht man mal wie klein die Welt doch sein kann. Anyway, von Neenah ging es dann weiter nach Aurora,Ill, Rückladung aufnehmen für Concord,ON. Einmal bitte durch den Großraum Chicago und das mit meiner "Fullerallergie". Ja zu dem Zeitpunkt hatte ich noch so meine liebe Not mit dem Schwestern Eaton und Fuller, die sind halt doch manchmal etwas schwierig im Umgang. Und wer mich kennt weiß, das ich zickige Mädels nicht unbedingt leiden kann. Aber inzwischen habe ich mich einigermaßen mit den zweien arrangiert, mal sehen ob ich das übermorgen nochmal hinkriege, dann ist Road Test. Mein Trainer ist überzeugt ich packe das. Also gut, wir haben auch dann hart gearbeitet. Jede Stadtdurchfahrt danach war meine. So auch wieder die durch Toronto nach Concord. Dort angekommen haben wir gleich wieder an der selben Stelle geladen für Spartanburg,SC. Diesmal dann im Convoi mit Lothar ab in Richtung Grenze Bufallo. Ein gemütliches Abendessen auf einer TA somewhere in New York State und dann Pause auf einer Rest Area in Pennsylvania. Da sollten sich mal die Europäer ein Beispiel nehmen. Diese Rastplätze sind eine Augenweide, immer gepflegt mit absolut sauberen Toiletten und vernünftig angelegten Parkplätzen, nicht diese Frechheiten da bei euch. Allgemein kann man sagen, das Fahren in den USA ist trotz des schlechteren Strassenzustandes und der technisch nicht so ausgereiften Trucks wesentlich angenehmer als in Euro-Land. Das werde ich aber nochmal separat behandeln. Jedenfalls haben wir dann am Fr. nachmittag noch ausgeladen und sind dann noch gute 150 Meilen zu unserer Ladestelle gefahren. Nachdem hier aber fast jede Firma rund um die Uhr be- und entlädt habe ich dann abends um neun den Trailer an die Rampe gestellt und wir sind dann schlafen gegangen. Um eins in der Nacht wurde der Trailer dann beladen, wir haben aber dann noch bis morgens weiter gepennt, trotz der Affenhitze. Mit den geladenen Spaghetti sind wir dann wieder nach Brampton,ON auf unseren Yard und haben dort einen Trailer für Nova Scotia angehängt und nach Woodstock gezogen, wo ich gestern morgen angekommen bin. Nun habe ich bis So. frei, nur unterbrochen von dieser "Kleinigkeit" von Road Test. Aber selbst wenn ich den versaue gehe ich trotzdem dann wieder auf Tour mit Detlef, wieder Meilen schrubben, damit die Kasse wieder klingelt. Alles in allem läuft hier alles sehr gut, aber nicht nach Plan, den habe ich nämlich nicht mehr. Denn mehr als ein Ziel gleichzeitig sollte man sich hier nie stecken, alle die das versucht haben, sind in üble Schwierigkeiten geraten und einer meiner beiden Mitstreiter, die mit mir gleichzeitig ankamen hat auch mittlerweile das Handtuch geworfen und ist nach De zurück, wie ich und einige andere, die schon länger hier sind, es geahnt haben. Das ist alles kein Spaziergang hier, aber wenn man der Sprache einigermaßen mächtig ist und seine Sinne beisammen hat, kann man es recht leicht hier erwischen. Das sehe ich an mir. Noch keinen Monat hier und wenn der Road Test klappt dann habe ich rein beruflich alles im Sack was ich brauche und dann geht an Dinge wie Auto, Wohnung etc. wobei ich hier schon diverse Angebote von Kollegen habe, die mich in einer WG haben wollen. Aber eins nach dem anderen. Erst muß der Lappen her, dann geht es weiter.
Okay genug für heute. Vielleicht werde ich morgen schon das andere Posting und die Bilder angreifen, aber sicher noch bis Sonntag. Jetzt werde ich einkaufen und was essen gehen, ein Kollege war so nett, mir sein Auto zu leihen, während er auf Tour ist. Der Mann kennt mich keine Woche, aber macht das. In Deutschland wäre da kaum dran zu denken, aber das ist halt anders hier. Und für mich persönlich besser. Aber das sieht jeder anders und meine Geschichte muß sich bei anderen nicht wiederholen.
Also dann, see you guys.