wünsche ich allen meinen lieben Lesern. Wenn auch reichlich spät und das bitte ich zu entschuldigen. Aber ich war seit dem 26.12. unterwegs und bin zwar jetzt schon den zweiten Tag daheim, aber erstens wieder auf Standby, d.h. im Laufe der nächsten Stunden werde ich wohl wieder los müssen, zweitens rückt ja auch mein Urlaub Tag für Tag näher und da blieb auch viel zu tun. Koffer packen, Flüge klar machen, letzte Geschenke holen etc. Denn am Freitag geht es ab zu Family und Freundin.
Vorher war aber nochmal kräftiges Arbeiten angesagt. Ich habe am 26. den Truck von meinem "Hauswirt" Scania übernommen und zuerst nur ein bischen Moncton gefahren. ich kam dann mit meiner Ladung "Dreck in Ballen" wieder zurück in unseren Yard und bin prompt unserem großen Boss in die Arme gerannt. Der wußte auch das ich vor Weihnachten mal ein ernstes Gespräch mit unserem Personalchef geführt hatte, da ich mit einigen firmeninternen Dingen nicht besonders glücklich war. Also ist Cheffe sofort in unsere Dispo gefegt und hat sich darum bemüht, mich wieder vom Hof zu bekommen. Also hat man mir kurzerhand diese Peat Moss Ladung draufgelassen denn die sollte am nächsten vormittag in St. Remi,Qc sein. Für was man im Winter diesen Torf braucht weiß ich bis heute nicht, werde aber auch nicht mehr darüber nachdenken. Also bin ich gleich wieder vom Hof gedonnert und habe pünktlich das Zeug abgeworfen. Allerdings war der Hof dieser Gärtnerei ein ziemliches Abenteuer. da überall Kram und Schneehaufen lagen und die Wege wegen des frischen Schnees nicht erkennen waren. Daher bin ich lieber fast 400 m rückwärts durch die Anlage gefahren als mich beim Drehen irgendwo festzufahren. Der Staplerfahrer schaute zuerst reichlich dumm aber das bin ich in Quebec mittlerweile gewohnt. Nach dem Abladen hatte ich allerdings das Problem, das ich nicht mehr von der Stelle kam. Die warmen Reifen hatten den Schnee, auf dem ich stand, geschmolzen aber das Wasser gefror natürlich gleich wieder. Also stand ich ohne Gewicht auf blankem Eis. Aber kein Problem. der Staplerfahrer hatte seine Auffahrrampe mal eben schnell zur Seite geschoben und das Lastenschutzgitter seiner Gabel an den hinteren Unterfahrschutz meiner Trailers gedrückt. dann haben wir beide zusammen Gas gegeben und ich kam wieder frei. Hier bewährt sich die manchmal doch etwas primitive aber robuste Bauweise der hiesigen Trucks und Trailer. Der Rest war einfach. In St. Laurent,Qc Speiseöl laden und wieder ab nach Woodstock.
Dort erwartete mich dann doch eine Überraschung. Ich durfte über Sylvester raus aus dem Schnee und ab in den Süden. Blumentöpfe für eine Pflanzenfarm in Donaldsonville,LA standen auf dem Bill of Lading. Wow, ein Blick in Streets and Trips sagte mir dann, dieser Ort liegt ca. 100 km westlich von New Orleans und 3180 km weg von Woodstock. Das nennt man mal Fernverkehr. Allerdings ging der erste Teil der Tour nur gut einen Kilometer auf den Truckstop, da ich mit meiner Fahreit ziemlich durch war und sauber in die Staaten fahren wollte. Am morgen hatten ich und noch 3 weitere Ayr-Fahrer allerdings erstmal ein Problem. In der Nacht wurde New Brunswick wieder mal von einem üblen Schneesturm getroffen und wir waren fast bis zum Kühler hoch eingeschneit. Allerdings war auch schon Hilfe vor Ort und zwar in Gestalt eines Caterpillar Radladers. Der hat uns dann einen nach dem anderen freigeschleppt. Also ab zur Grenze. Hier gab es dann auch noch etwas Verwirrung. Hatte der Officer am Truckschalter mich doch zum Röntgen geschickt, was hier ein relativ normaler Vorgang ist. las ich dann dort ankam winkte mich der dortige Beamte aber an der Anlage vorbei, weil die Ausfahrt noch nicht geräumt war. Um sicher zu gehen bin ich aber dann noch mal hin zu ihm, denn man darf hier nicht einfach an irgendwelchen Kontrollen vorbeifahren, sonst hat man sofort einen illegal entry in the states am Hals und das bedeutet mal richtig Ärger. Aber auch das war rasch geklärt, man kennt ja die Jungs in Houlton schon ein wenig.
Also, ab in den Süden. Je weiter ich in die Richtung fuhr desto besser wurde das Wetter und in Virginia war die Landschaft schließlich satt grün. Auch meine Kleidung wurde wieder leichter. War ich in New Brunswick noch in Gore-Tex unterwegs, reichten dann in Tenessee schon Jeans und T-shirt. Sylvester habe ich dann auf einem Flying J in Alabama verbracht, allerdings ohne große Feiern. Ein Kumpel aus Winnipeg wollte zwar kommen da er die selbe Richtung hatte, aber er hatte unterwegs eine Panne, die ihn einen Tag kostete. Am 1.1. hatte ich dann nur noch knapp 600 km zu fahren, also bin ich mal nach einem ausgiebigen Frühstück mal los und kam um 15.00 Uhr Ortszeit an. Termin war am 2.1. vormittag. Aber man hat mich dann gleich noch abgeladen, den der Wetterbericht sprach von einem bevorstehenden Kälteeinbruch mit Temperaturen um die 0 Grad. Das war denen natürlich zu kalt, wir hatten zu diesem Zeitpunkt 18 grad dort und -28 Grad in Woodstock.
Am nächsten Tag bekam ich morgens meine Rückladung, synthetischer Gummi aus Baton Rouge,LA für Nova Scotia. Damit ging es dann 3,5 Tage wieder Richtung Norden, den selben Weg wieder.
So und nun sitze ich hier zwischen meterweise Gepäck für Tour und Flug und warte auf das Startzeichen. es gibt auch Fotos zu dieser Tour, die werde ich aber nachreichen, da ich die erst bearbeiten will und mir jetzt einfach die Zeit fehlt. Aber bis zu meinem Abflug kriege ich das hin. Danach wird Ramoskanadablog eine Puase machen, denn Ramo ist ja dann in DE. Aber dann geht mit Sicherheit wieder weiter und das auch mit neuen Ideen und neuen Geschichten. Also bis dann. Und weiterhin so fleissig lesen, damit wir bald 7500 Zugriffe haben. Das wird dann richtig gefeiert. Versprochen.