Nach einer gewissen Pause auch mal wieder was aus meiner Ecke. Ich sitze nun seit Donnerstag nicht ganz freiwillig zu Hause. Denn unsere Co. hat zur Zeit etwas organisatorische Probleme, es sind zu viele Einwanderer auf einen Schlag mit dem Training fertig geworden, so das man nun Schwierigkeiten hat, alle Mann auf die Strasse zu bringen, zumal momentan fast alle Mann an Bord sind. Abhilfe ist allerdings versprochen, denn bis Jahresende sollen ingesamt 25 neue Trucks einsatzbereit gemacht werden, und mit vergrössertem Fuhrpark wird die Situation dann etwas einfacher für uns Springer.
Letzten Samstag abend bin ich also wieder auf Tour, Gott sei Dank wieder allein. Zuerst nur ein kurzer Schuss Woodstock - Moncton und zurück um dann einen Trailer aufzunehmen mit Termin Montag 6.00 am in New Jersey, genauer gesagt Großraum New York. Aber erstens kommt es anders zweitens als man denkt. In Moncton angekommen geriet auch in den starken Schneefall von dem meine Kollegen To und V8Mike schon geschrieben hatten. Gut, einen Alpenländer wie mir machen 5 cm Schnee nicht besonders zu schaffen, aber leider wurden durch Unfälle und liegengebliebene Fahrzeuge beide Zubringerstrecken zwischen Moncton und dem Transcanada-Highway blockiert, so das ich fast zwei Stunden auf einem Petro-Truckstop in der TV-Lounge zugebracht habe. Dabei fiel mir noch ein Ayr-Kollege mit einem Bison Trailer auf. Eine Kombination, die eher selten ist aber mal vorkommen kann. Nachdem die Zufahrt wieder frei war bin ich wieder Richtung Woodi los. Ich wollte dann nur umsatteln und mit meiner restlichen Fahrzeit noch über die Grenze.
Allerdings stellte sich dann heraus das ich genau besagten Bison Trailer bekommen sollte, den ich in Moncton noch gesehen hatte. Aber der Kollege machte gerade seine Pause. Also tat ich das gleiche und das auf Murrays Truckstop in Woodstock, keine 500 m weg von Ayr. In der Einfahrt fielen mir zwei Seafood-Trucks auf die da aus Platznot etwas ungünstig parkten und die Vorhänge zu hatten. Ich erkannte im Vorbeifahren das einer davon unser Kollege To war. Nach meiner Pause waren die beiden immer noch da also ich mal kurzerhand gefragt, was abgeht. Wir beschlossen dann gemeinsam zu fahren, nachdem ich meinen Trailer geholt hatte. Leider konnte ich mit den beiden nicht ganz mithalten, deren Trucks sind mit so stark reguliert wie die von Ayr (105 km/h). Trotzdem konnten wir einen netten Konvoi bilden und auch gemeinsam eine Pause in To´s neuem Peterbilt verbringen, in der To mit Hilfe meines Werkzeugkastens sein Autoradio zum Laufen bringen wollte.
Allerdings mußte ich dann bald wieder los, ich hatte Termin Montag 6.00 am bei Ikea ( ja auch diesen Elch gibt es hier). Um Mitternacht habe ich das Ziel auch erreicht und nach etwas Gewürge über die PKW-Parkplätze von Ikea konnte ich mich dann an der Rampe schlafen legen. Punkt 6.00 begann das Abladen und war gegen 7.30 beendet was für einen kompletten Trailer Möble keine schlechte Zeit ist. Bald darauf bekam ich auch meine Rückladung, wieder Möbel, diesmal für einen Restpostenmarkt nahe Toronto. Au weia, das mag ja heiter werden. Bei Einfahrt zu dem Kunden wurde ich erstmal von zwei Polizisten abgefangen, die das Gelände bewacht haben, denn der Möbelfabrikant hatte in riesen Transparenten seine Geschäftsauflösung bekannt gegeben was wohl Einbrecher animiert hatte. Nach drei Stunden war ich dann doch endlich geladen und bin los. Dabei fiel mir auf das ich zweierlei Adressen in meinen Papieren hatte, entweder Brantford,On oder Oakville,On. Unsere Dispo gab mir dann die Anweisung, nach Brantford zu fahren. Dort kam ich pünktlich an, wurde an die Rampe geordert und das Entladen begann und war dann doch schon sechs Stunden später beendet. Man hatte ich einen dicken Hals, zumal Dispo und auch Big Boss Joe mich mit ständigen Messages genervt haben, wann ich denn leer würde. Es hatte sich nämlich herausgestellt das der Empfänger die Ware doch in Oakville haben wollte weil er dort noch Platz hatte, aber nicht in Brantford. Darauf angesprochen habe ich die Leute freundlich aber energisch an meinen Chef verwiesen, gem. Anweisung in unserer Fahrermappe ist es Aufgabe von Dispatch und Boss sich mit Kunden zu streiten, nicht die des Fahrers.
Also ich dann mitten in der rush hour dann in unserer Niederlassung in Brampton umgesattelt, zuerst sollte ich den Trailer bei Bison in Mississauga abgeben, aber das wurde gecancelt. Hatte man Angst ich könnte mich gleich dort bewerben, so sauer wie ich war ? Keine Ahnung. Danach ging es wieder retour nach Woodi, am Donnerstag war dann noch ein bischen Nahverkehr angesagt, aber alles wenig erwähnenswert. Und seitdem sitze ich nun hier und warte darauf wieder rauszukommen, denn im Januar bekomme ich Heimaturlaub, und dafür will ich noch etwas Kohle machen.
so hier noch etwas Bildmaterial:
Der "Ayrige Bison"
To und David