Scenery und Hymne

Montag, 20. April 2009

Du wirst nie zuhause sein...


...wenn du keinen Gast, keine Freunde hast. Dir faellt nie der Zauber ein, wenn du dich verschliesst, nur dich selber siehst"
.


Per Zufall stolperte ich neulich ueber diese Zeilen von Heinz Rudolf Kunze und kam doch ziemlich ins Gruebeln. Dabei fand ich heraus, das in diesen Worten doch recht viel Wahrheit steckt, besonders wenn man meine persoenliche Situation hier betrachtet, so wie ich sie in meinem letzten Posting beschrieben habe. Aber bevor ich diesen Gedanken aber weiter ausfuehre moechte ich mich zuerst ganz herzlich fuer den zahlreichen Zuspruch und Trost bedanken, der mich auf den verschiedenen Wegen erreichte. Ich werde die Emails hierzu auch noch alle beantworten, da die es einfach verdient haben. Leider laesst mir mein Job momentan kaum Zeit dazu, denn ich bin auch so schon kaum zuhause, sondern spaetenstens nach 48 Std. wieder auf Achse, wenn auch immer nur kurz.

Nun zurueck zum Thema. Nach dem ganzen Hickhack der letzten Wochen hatte ich mich doch sehr abgeschottet, was eigentlich nicht meine Art ist. Zwar geniesse ich immer noch in vollen Zuegen, das ich letztlich nach fast zwei Jahren hier in Kanada ein eigenes Heim allein bewohne. In letzter Zeit wurde dieses Haus aber mehr zu meinem Bunker, in den ich floh, kaum das ich dieInsel erreicht hatte. Wie bescheuert eigentlich. Ich habe keinen Grund, mich vor etwas oder jemand zu verstecken. Ich habe bisher meine Meinung immer in irgendeiner Form nach aussen vetreten und werde das auch weiterhin tun. Und ich werde mir mit Sicherheit nicht mein Leben von ein paar Leuten, die glauben, von eigenen Defiziten ablenken zu muessen indem sie andere schlecht reden oder schlimmeres tun,vorschreiben lassen. Waere ja noch schoener. Dazu gehoert auch, das ich mich nicht von meinen Freunden, die davon mehr betroffen sind als ich selbst, abwenden werde, wozu auch.

All das ist mir in den letzten Tagen, als ich mich mal wieder mit den einzelnen unterhalten habe, klar geworden. In einem dieser Gespraeche hat es David herrlich auf den Punkt gebracht, indem er das ganze Theater als " Lindenstrasse" bezeichnete. Dieser Bestandteil der dt.Fernsehkultur hatte seinerzeit aehnlich viel Einfluss auf mich, naemlich gar keinen. Ich habe wichtigeres zu tun, naemlich nach meiner Facon leben und das beschert mir schon gute Zeiten schlechte Zeiten genug, wobei die Treffen und Gespraeche mit meinen Kumpels hier zu den guten gehoeren.

Also werde ich mich wieder darauf konzentrieren, Kanada zu meinem Zuhause zu machen, wobei ich aber mit Bedacht vorgehe. Denn um mal die paradox klingende Formulierung eines schwaebischen Online Redakteurs zu gebrauchen, die wirtschaftliche Stagnation ist ruecklaeufig. Na was sich heute alles so Profi Journalist nennen darf. Aber wir sind hier noch lange nicht ueber den Berg, daher bin ich mit grossen Investitionen doch eher vorsichtig und baue lieber meinen Kontostand aus, der kuerzlich erfolgte Lohnsteuerjahresausgleich tat einen riesen Beitrag dazu. Denn hier bekommt man nach ca. einer Stunde Arbeit dafuer noch einen ordentlichen vierstelligen Betrag, anders als in De.

Wobei ich mir die einfachen Freuden des Lebens nicht vorenthalten muss, auch anders als in De.

Tourenmaessig werde ich wohl demnaechst mal eine kurze Zusammenfassung liefern, die Dinge sind allerdings auch nicht so aufregend in letzter Zeit, nach zwei Jahren hier ist doch recht viel Routine eingekehrt und viele Dinge habe ich auch schon frueher in diesem Blog umfangreich beleuchtet.

Natuerlich will ich euch aber nicht das Lied vorenthalten, aus dem ich oben zitiert habe.